Diskussion: Welche Lieder wollen wir viel öfter hören - und welche gar nicht?

  • Hallo,


    vielleicht geht es euch manchmal auch so, es gibt Lieder, die sogar zum Sendergenre passen, aber trotzdem nicht in die Rotation aufgenommen werden - mit der Konsequenz, dass sehr viele, sehr gute Lieder im Archiv mancher UKW's vergammeln :1f613:


    Hier die ultimative Sammlung: Welche Lieder möchten wir generell viel öfter im Radio hören (+) und welche wurden schon so zum brechen oft gespielt, dass wir sie nicht mehr haben wollen (-)? Vielleicht könnt ihr auch kurz dazuschreiben, von welchem Sender ihr gerade schreibt.


    Ich freue mich auf eure Rückmeldungen!


    Beitrag von mir (größte UKW-Station in Österreich mit der Zahl drei):
    + Heathens (Twenty One Pilots)
    + My House (Flo Rida - war sogar zeitweise auf Platz 19 der Charts, aber außer in den Chartsendungen nie gehört. Warum auch immer.)
    - Rehab (Amy Winehouse - hört bitte damit auf :()
    - Fight Song (Rachel Platten)

  • Moin!


    Spannendes Thema. Da ich in letzter Zeit nicht mehr so oft Tagsüber zum Radio hören komme fasse ich mich mal ein bisschen allgemeiner.


    Zu den Songs die ich nicht mehr hören kann gehören zum Beispiel:
    - Israel Kamakawiwo'ole - Over the Rainbow (Ich finde die Nummer nicht schön und einfach gähnend langweilig. Als ich noch aktiv N-JOY gehört habe lief der Song dort einfach viel zu oft am Tag und tut es wahrscheinlich immer noch täglich. Aber gut: deren Musikrotation mit wenigen Stunden empfinde ich als nur noch peinlich.)
    - "Die immer lacht", "Astronaut", "Faded" ... einfach generell alles was weit oben in den Charts war (die meisten Songs werden leider viel zu oft und damit tot gespielt. Finde ich sehr sehr Schade.)


    Öfter laufen könnte:
    Shawn Mendes feat. Camila Cabello - I know what you did last Summer (auf diesen Song wurde ich erst vor vor kurzem Aufmerksam gemacht! Finde ich sehr gelungen und dürfte für viele Sender mal eine Alternative zu "Stitches" sein)


    ...diese Listen lassen sich aber unbegrenzt fortsetzen, das war jetzt nur das was mit spontan eingefallen ist.


    Grüße aus Lübeck

  • Hallo!

    Was mich ärgert, wenn ein Sender (ich möchte hier keine Namen nennen) einen Titel (Beispiel: Sportfreunde Stiller - Ein Geschenk) spielt, welcher noch nicht realesed wurde und erst am 28.09.2016 zu erwerben ist. Da freut man sich, auf diesen Tag und dann hört man ihn aufeinmal jeden Tag mindestens 3x im Radio laufen.


    Das sollte öfters im Radio laufen:
    + Shwan Mendes - I know waht you did last Summer
    + TwentyOnePilots - Ride (Vielleicht nich das was sich manche unter Musik vorstellen. Genau meine Musikrichtung :P)
    + Gestört aber Geil - Ich&Du

  • Hallo,


    ich antworte mal nicht mit konkreten Titeln (dafür höre ich aktuell zu wenig UKW) sondern komplett "offen".


    1. Weniger: Alles was öfter als 1x/Tag läuft
    2. Mehr: Alles was >5 Jahren alt ist und nicht unter 1. fällt


    Viele Radiosender spielen "Die Klassiker" oder die berühmte "Besten Hits der 80er und 90er" (was ist eigentlich mit den 70ern und früher? auch da gibts schöne Titel), jedoch immer die gleichen 20-30 Titel. Wenn ich den Sender regelmäßig höre habe ich sie schnell durch.


    Was ich mir wünschen würde sind einfach Moderatoren die freie Hand haben in Bezug auf Songauswahl und wenig Vorgaben von der Musikredaktion kriegen. Letztere ist in meinen Augen dafür da neue Bands/ Künstler zu finden und alte Schätze ausgegrabenen die nicht jeder kennt. Diese sollten dann dem Moderator nahe gelegt werden.
    Heutzutage macht (den Ohren zufolge) die Musikredaktion quasi nichts anderes als die neuen Promos der Majorlable ins Sendesystem zu integrieren und je nach Umfragewerten zwischen Hot und Mainrotation zun unterscheiden.

  • Ich gehe mit IceDragon völlig konform. Das heutige Format-Radio ist einfach grauenhaft. Selbst abends ab 22 Uhr spielen die stur ihre eingekauften Playlisten herunter. Dabei gibt es so viel zu entdecken. In meiner Titelliste "Gern gehört, aber selten gespielt" finden sich u. a.:


    Alvin Lee - Detroit Diesel
    Asia - Blue Moon Monday
    Carel Kraayenhof - Liricamente
    Chris Rea - Dirty New Town
    Christopher Tin - Baba Yetu
    Def Leppard - Helen Wheels
    Elvin Bishop - So Fine
    Harry Sacksioni - Das Doppelleben von Holle Feinmann
    Hop Goblin - Gnadenlos erotisch
    Jackyl - The Lumberjack
    JJ Cale & Eric Clapton - Danger
    John Campbelljohn - Sonny Sky Slide
    Laibach - B-Mashina
    Liverpool Express - So Here I Go Again
    Mile Kitic - Milioni Kamioni
    Molly Hatchet - The Look In Your Eyes
    Naturally 7 - Feel It
    Rare Earth - Warm Ride
    Timelords - Doctorin' The Tardis
    Voormann And Friends - Have You Seen My Baby


    20 Songs als erster Anstoß, dass es auch Musik jenseits der aktuellen Charts gibt.

  • Die andere Frage ist natürlich, ob man mit Titeln wie bspw:
    Harry Sacksioni - Das Doppelleben von Holle Feinmann (instrumentales Gitarrenstück aus den 80er Jahren)
    auch Hörer an das Radio binden kann oder ob diese dabei abschalten.


    Und wenn man die Hörer bindet sind es solche Enthusiasten die sich mit genau dieser Art von Musik identifizieren können und wollen.
    Das sind vermutlich aber auch nicht viele, im Vergleich zur Mainstream und Massentauglichen Musik.


    Man muss das für sich entscheiden, welche Nische man musikalisch bedienen möchte.
    Das ist ja das schöne am Internetradio.


    Wenn man das entschieden hat, sollte man daran festhalten.


    Will man als Radiosender auch Werbung verkaufen und damit Geld verdienen,
    muss man vermutlich sein Musik Programm etwas anders aufstellen,
    damit man sowohl Hörer hat die die Werbung auch hören,
    als auch Werbekunden hat, die überhaupt erstmal Werbung schalten möchten und dafür letztendlich auch bezahlen.


    Das gilt nunmal sowohl für große nationale und überregionale Sender,
    als auch für kleine lokale Stationen, international gesehen.

  • @'FrankieTheVoice


    Wer von uns hier ist bei einem WebRadio tätig, das Geld verdienen will/kann/muss?


    Die Masse der Leute hier - so schätze ich es jedenfalls ein - ist bei WebRadio-Sendern tätig, die im Hobby- oder Privatbereich aktiv sind. Die also aus Spaß an der Sache sich die Arbeit machen, Musik zusammenzustellen, auf Sendung zu gehen, zu moderieren. Da kann/darf/muss jeder Moderator seinen eigenen Musikstil, seine eigenen Lieblingssongs in der Sendung unterbringen. Da ist eine Ausrichtung der Musik auf den Hörer absolut zweitrangig. Bei diesen Sendern geht es nicht um die gespielte Musik, sondern um das persönliche Verhältnis zwischen dem Moderator und den Hörern.


    Machen wir uns nichts vor: Privates WebRadio ist wie CDs spielen im Partykeller mit einer Handvoll Freunden.


    Ganz anders, wenn es ums Geld geht. Hier würde ich den Moderatoren sofort das Recht entziehen, eigene Playlisten zu basteln. Die haben zu spielen, was die Musikredaktion als optimale Musikzusammenstellung festlegt. Nicht ohne Grund bestehen die Playlisten aus einer Rotation von 2.000 bis 4.000 Songs für das "Contemporary Hit Radio" (CHR), die fix und fertig eingekauft werden. Im Normalfall wird der Vertrag mit dem Musiklieferanten so abgeschlossen, dass zwei Drittel der Songs aus dem eingekauften Bestand gespielt werden und der Radiosender das letzte Drittel selbst bestimmen darf (die Musikredaktion, nicht der Moderator!).


    Untersuchungen haben ergeben, dass die WebSender sich eigentlich auf zwei Bereiche konzentrieren müssten:


    a) Deutscher Schlager
    b) aktuelle Chart-Hits


    Party-Mucke, Rock, Techno, House, Country, Trance, Lounge usw. liegt von den Hörerzahlen her weit abgeschlagen hinten. Was noch halbwegs läuft, sind reine Oldie-Sender und Sender mit Club-Musik. Die Top-Hörerzahlen werden mit Schlager-Mucke erreicht (siehe "Radio Schlagerparadies", ehemals die "Schlagerhölle" von RMN; rennt ohne Ende!) und mit aktuellen Chart-Hits (siehe RauteMusik.fm, Sparte "ChartHits" bzw. "Main").


    Statt aus kommerziellen Gründen auf die Hörerzahlen zu schielen und deshalb einen 08/15-Brei zu senden, der angeblich jedem Hörer schmecken muss, wäre mir ein Radio, bei dem ich Musik noch bewusst entdecken kann, deutlich lieber. Aber die Zeiten sind wohl schon 20 oder 30 Jahre vorbei.



    Mein Kernsatz: Formatradio richtet sich an Menschen, die sich für Musik nicht interessieren!



    Hier noch ein paar bemerkenswerte Kommentare zu dem Thema:


    http://www.noz.de/deutschland-…sogar-robbie-williams-aus


    http://www.quotenmeter.de/n/43…k-der-irrsinn-formatradio



    http://www.radioszene.de/formate.htm#kalkofe


  • Untersuchungen haben ergeben, dass die WebSender sich eigentlich auf zwei Bereiche konzentrieren müssten:


    a) Deutscher Schlager
    b) aktuelle Chart-Hits


    Party-Mucke, Rock, Techno, House, Country, Trance, Lounge usw. liegt von den Hörerzahlen her weit abgeschlagen hinten. Was noch halbwegs läuft, sind reine Oldie-Sender und Sender mit Club-Musik. Die Top-Hörerzahlen werden mit Schlager-Mucke erreicht (siehe "Radio Schlagerparadies", ehemals die "Schlagerhölle" von RMN; rennt ohne Ende!) und mit aktuellen Chart-Hits (siehe RauteMusik.fm, Sparte "ChartHits" bzw. "Main").

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    Und genau deswegen haben viele Sender keine Hörer...
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    Die meisten Internetradios haben kein Konzept...
    Moderator A sendet von 10-12 Uhr Schlager-Musik
    Moderator B sendet von 13-15 Uhr Oldies
    Sondersendung mit Gast-Moderator von 15-17 Uhr Die besten Hits der 80er
    Moderator C sendet von 18-20 Uhr "Queerbeet" (wenn ich das nur lese wird mir schlecht)
    Moderator D sendet von 20-22 Uhr Trance, Techno
    Modertator E sendet von 22-"open End" Uhr Party-Mucke, House
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  • @Claus


    Das Problem der Hobby-WebRadios ist schlicht, dass jeder macht, was er will. Wobei "jeder" sich auf die Moderatoren bezieht. Wenn ich deinen Sendeplan nehme, bedeutet dies, dass das Musikprogramm abhängig ist von der Verfügbarkeit/Sendebereitschaft der einzelnen Moderatoren. Daraus erzeugt sich das Musikprogramm. Für mich ist das ein klares No-Go!


    Der Hörer muss - meiner unbescheidenen Meinung nach - darüber informiert sein, wann was für eine Musik gespielt wird. Dann kann ein Sender auch eine Wundertüte sein (d. h. es wird bei einem Radiosender alles Mögliche an Musik gespielt).


    Also nicht: Wenn Moderator A Lust und Laune hat, geht er auf Sendung und spielt Trance & Techno - mal am Dienstag um 18:00 Uhr, mal am Freitag um 22:00 Uhr ...


    sondern: Trance & Techno bekommen eine feste Sendezeit (Feitag, 22:00 Uhr) und Moderator A oder B oder C haben an diesem Tag um diese Uhrzeit Trance & Techno zu spielen - und sonst nix! Die Fans von Trance & Techno merken sich das und schalten den Sender ein. Gleiches gilt auch für andere Musikgenres. Tagsüber wird Mainstream, Charts etc. gespielt. Abends ab 18:00 Uhr oder ab 20:00 Uhr läuft das Themenprogramm.


    Wenn man Hörer für einen Sender oder eine Sendung begeistern - und damit binden - will, braucht man klar und deutlich wiederkehrenden Elemente im Sendeplan einer Woche. Dann werden jeden Samstag um 18:00 zwei Stunden lang im Countdown die Hits der Woche aus den Charts gespielt. In Jugendzeiten habe ich an bestimmten Tagen zu bestimmten Uhrzeiten mit dem Cassettenrecorder am Radio gehangen und mitgeschnitten. An anderen Tagen war mir der Sender pupsegal. Dafür gab es eben "meine" Sendungen, wo ich am Radio hing.


    Alternativ: Ein WebRadio spezialisiert sich auf ein bestimmtes Genre. Es gibt Sender, die spielen nur deutschen Schlager. Andere machen in Classic Rock. Dritte nudeln die 80er rauf und runter. Oder machen 24/7 in Techno. Für Fans eine gute Möglichkeit, ausschließlich die Musik zu hören, die sie selbst mögen. Aber eben "ausschließlich". Ein akustisches "Herumstöbern" mal in anderen Bereichen findet da nicht statt.


    Die Quizfragen der Woche bleibt unbeantwoirtet stehen: Was ist ein gutes WebRadio? Wo findet man ein gutes WebRadio?


    Die eingangs gestellte Frage "Welche Lieder wollen wir viel öfter hören - und welche gar nicht" ist eigentlich Makulatur. Nicht der Musikgeschmack des Moderators ist ausschlaggebend, sondern das an Musik, was den Hörer bindet. Wenn die Hörerzahlen bei deutschem Schlager in die Höhe gehen, ist wohl klar, was dann gespielt werden muss.

  • Du hast es verstanden :D

  • Die eingangs gestellte Frage "Welche Lieder wollen wir viel öfter hören - und welche gar nicht" ist eigentlich Makulatur. Nicht der Musikgeschmack des Moderators ist ausschlaggebend, sondern das an Musik, was den Hörer bindet. Wenn die Hörerzahlen bei deutschem Schlager in die Höhe gehen, ist wohl klar, was dann gespielt werden muss.

    Ja und nein. Die Frage ist immer was ist gut und was will der Hörer. Als Internetradio das nicht von Hörern abhängig ist (im Sinne von Geldeinnahmen) ist mMn die Hörerzahl nicht die leitende Kennziffer.


    Beispiel Fernsehen: Wenn es nach den Einschaltquoten geht macht RTL alles richtig ("Assidoku - Billig produziert, hohe Quote) , arte alles falsch. Klar unternehmerisch gesehen macht RTL alles richtig.


    Was ich damit sagen will: Nur wenn meine Hörerzahl hoch geht mache ich nicht alles richtig. Ich versuche lieber eine gute Sendung zu machen, bei der ich Abends ins Bett gehe und mir denke "Ist gut gelaufen, kannst stolz drauf sein". Sich zu verbiegen und "irgendwas" zu machen Hauptsache es gibt TuneIns würde mich nicht befriedigen.
    Klar ich kann in einem Radio, welches auf Schlager spezialisiert ist nicht mit Death Metal daher kommen.
    Hier müssen Moderator und Radio einfach "zusammen passen" und es muss eine Richtung geben die eingeschlagen werden soll. Das kann durch Genrebegrenzung oder klare Formartvorgaben geschehen.


    Ansonsten bin ich aber eng beim Henry: Feste Formate zu festen Zeiten (die in Sich natürlich eine Variation aufweisen dürfen und sollen). Aber auch hier sollte (nach Möglichkeit) versucht werden geschickt zu kombinieren. So läuft eine Sendung ruhige Sendung mit Berichten und Informationen eher am Nachmittag, eine "Partysendung" mit Discofox eher Spätabends. Auch der "Flow" sollte etwas gegeben sein, spricht ich versuche "sanfte" Übergänge zu finden zwischen den Sendungen um den ein oder anderen Hörer "neugierig" zu machen.